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LYRIK
H.E. LAUERER
Dichterkeller
Sitze tief im Dichterkeller
Leben lebt sich immer schneller
schneller als das Herz sich dreht
ungewiss was heute war
und um was es morgen geht
Mammon oder Mega-Macht
keiner gibt mehr darauf acht
was sein Tun mit andern tut
ich und ich und immer ich
über uns kein Über-Ich
unter uns verbrannte Erde
schwelend, kokelnd einst´ge Werte
hingeopfert, aufgegeben
alles liebt sich lieber selber
Götzendienst, und gold´ne Kälber
tanzen zu des Teufels Geigen
selbstberauscht und selbstgerecht
als ob´s kein Ende geben möcht
als sei das Dasein Ewigkeit
und gut und schlecht kein Widerstreit
Sitze tief im Dichterkeller
starr die Hand
getrübt der Geist
schwarz der Tag
die Nacht ein Stein
Hans Erwin Lauerer
01.03.2023
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